Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler - Begründer der Biochemischen Heilweise
Schüßler wurde am 21. August 1821 in Bad Zwischenahn (in Niedersachsen) geboren.
Er war sehr sprachbegabt, denn er beherrschte die Sprachen Italienisch, Spanisch und Französisch. Außerdem besaß er Kenntnisse in Griechisch und Latein. Die Beschäftigung mit diesen Sprachen wird mit dem Bestand an Büchern in seinem Nachlass belegt. Die Familie Schüßler war sehr arm und vermutlich hat sich Wilhelm Heinrich mit Sprachunterricht und als Hauslehrer durchgebracht, bis er im Alter von dreißig Jahren mit dem Studium beginnen konnte.
Er studierte ab 1852 in Paris, Berlin und Gießen Medizin und wurde am 1. März 1855 von der Giessener Universität zum Doktor der Medizin promoviert. Und das ohne Abgabe einer Dissertation, ohne Leistungsnachweise und in Abwesenheit. Danach studierte er in Prag weiter, wo er auch Vorlesungen über die Homöopathie besuchte. Im selben Jahr (also 1855), wurde sein Antrag auf die medizinische Staatsprüfung zur Erlangung der Berufserlaubnis als Arzt abgelehnt. Der Grund dafür war, dass er kein Abitur besaß und keine ordentlichen Studienbelege nachweisen konnte. Deshalb holte Schüßler bis 1857 die Reifeprüfung in Prag nach und wurde anschließend in Oldenburg, zur Staatsprüfung zugelassen. Jedoch fiel er bei dieser Prüfung aufgrund mangelhafter Leistungen durch. Daraufhin startete Schüßler eine Unterschriftensammlung (welche sich an den Stadtrat von Oldenburg richtete), mit der Bitte, ihm die Berufserlaubnis zu erteilen. Am 2. Januar 1858 erhielt er schließlich seine Berufserlaubnis, jedoch nur mit der Bedingung, dass er sich ausschließlich homöopathisch betätigte. So trat er auch 1861 dem Homöopathischen Zentralverein bei.
15 Jahre lang praktizierte er als homöopathischer Arzt, bis er eine Therapie entwickelte, bei der Krankheiten, welche laut Schüßler durch einen Mangel an Mineralsalzen ausgelöst würden, mit potenzierten (also homöopathisch zubereiteten) Salzen behandelt werden. Als er 1873 seine Theorien erstmals in der „Allgemeinen Homöopathischen Zeitung“ veröffentlichte, stieß er unter den Homöopathen auf viel Kritik und Skepsis. Das war auch der Grund, warum er 1876 den Homöopathischen Zentralverein wieder verließ. Denn die dort „tonangebenden Herren“ erkannten seine Therapie nicht als eine homöopathische an.
In seinem Werk von 1878 „Eine Abgekürzte Therapie“ schrieb er: „Ich habe alles, durch Theorie und Praxis über die Molekularwirkung der genannten 12 Salze von mir ermittelte in ein System gebracht, und meiner Heilmethode den Namen ‚Biochemie‘ gegeben. Die Biochemie ist mit der Homöopathie nicht identisch.“ Weiter heißt es: „Wer von kleinen Gaben hört, denkt gewöhnlich sofort an Homöopathie. Mein Heilverfahren ist aber kein homöopathisches, denn es gründet sich nicht auf das Ähnlichkeitsprinzip, sondern auf die physiologisch-biochemischen Vorgänge, welche sich im menschlichen Organismus vollziehen.“
Jedoch ist die von Schüßler erfundene „Biochemie“ nicht mit der Wissenschaftsdisziplin Biochemie zu verwechseln. Obwohl die Thesen Schüßlers den wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Funktionsweise von Organismen und der Pathologie widersprechen, ist die Verwendung von Schüßler-Salzen (vor allem in Deutschland), unter Anhängern der Alternativmedizin weit verbreitet.
Am 30. März 1898 starb Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler, der Begründer der Schüßler-Therapie, bei Oldenburg.
Letzte Aktualisierung: 14.08.20
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